Zuallererst, entschuldigung, dass
es so lange gedauert hat. Ich habe schon von allen Seiten Erinnerungen
bekommen, endlich mal weiter zu schreiben. Von meiner deutschen Mama, meiner
indischen Mama, meinem Bruder,...
Aber es war einfach viel los (und
ich hatte zugegebenermaẞen auch nicht so viel Lust). Jetzt kommt er aber, der
neue Eintrag. Zwar nicht wie angekϋndigt ϋber den Besuch beim Prӓsidenten,
sondern ϋber die Hochzeit. Über den Trip nach Delhi will ich eigentlich auch
nichts mehr schreiben, aber ich verlinke hier den Blog von Mira. (Miras Blog) Mira ist meine Freundin und auch eine
Austauschschϋlerin aus Deutschland. Wir waren schon in Bophal auf der selben
Schule, haben dann gleichzeitig Gastfamilie gewechselt und sind jetzt beide
hier. Auch bei ihr wird der Blogeintrag noch dauern, weil sie auf das Foto
wartet, aber er wird kommen.
So, jetzt aber wirklich zur
Hochzeit. Mein Cousin, der in Amerika wohnt, hat hier in Chandighar geheiratet.
Ich hab schon davor ziemlich viel von der Hochzeitsplanung mitbekommen, weil
meine Eltern viel davon ϋbernommen haben, nachdem er und seine Eltern ja nicht
vor Ort waren. Am Dienstag (22.11) ging es mit der Kirtan los. Bei dieser
Function, die die Familien von Braut und Brӓutigam getrennt verbringen, wird
singend gebetet und getanzt. Das ganze fand „zuhause“ statt, wobei das bedeutet,
in einem extra gemietetem Haus, wo die ganze Verwandtschaft des Brӓutigams
gewohnt hat. Nachdem der religiӧse Teil vorbei war,gab es Essen (mir wurde schon
davor gesagt, indische Hochzeiten gehen ums Essen und schӧn anziehen) und
danach haben wir Frauen und Mӓdls (und Oliver, als einziger Mann) ein Mehandi
gekriegt. Nebenbei und danach gab noch Fotoshooting. Wo wir von Fotos sprechen,
ich glaube, ich zeige einfach ein paar her, denn ein Bild sagt mehr, als
tausend Worte.
Die Shagun und die Ringzeremonie,
die Funktion die von der Seite des Brӓutigams organisiert wird, also viel von
meinen Eltern, war dann am Mittwoch. Es ging wieder zuerst mit einigen Gebeten
los, also einer Puja. Auch da war die Braut noch nicht da. Als sie dann endlich
gekommen ist, konnte es mit der Ringzeremonie losgehen. Mein Cousin hat ihr auf
der Bϋhne noch einen richtigen Heiratsantrag gemacht, auf einem Knie kniend.
Auch wenn er eher inszeniert war, es war der erste, den ich in meinem ganzen
Leben gesehen habe! Als nӓchstes im Programm standen Tanzauffϋhrungen. Auch ich
durtfe tanzen. Zum Glϋck war davor ein Choreograf da, der es mir und den
anderen Mӓdchen (und allen anderen die gatanzt haben, z.B. meinen Eltern)
beigebracht hat. Ich finde, dafϋr, dass ich es in nur ein paar Tagen gelernt
habe, war ich gar nicht so schlecht. Das Video werde ich trotzdem niemanden
schicken ; ). Nach den Tanzauffϋhrungen ging es weiter mit dem freien Tanzen.
Ich stell mich dabei glaub ich immer noch ziemlich dumm an, aber das ist auch
schon egal. Und dann, ich glaube um 12 oder so, gab es Essen. Das Essen auf den
Hochzeiten ist einfach unglaublich. Ich habe mich auf die Nachspeisen
konzentriert und es gab Jelabi, Gulab Jamun, Eis, Brownie und noch viel, viel
mehr...
Am nӓchsten Tag war dann die
Funktion der Seite der Braut. Leider ging es mir an diesem Tag nicht so gut und
ich war zwar da, aber ich konnte beim
Tanzen und bei den Zeremonien nicht so wirklich mitmachen/zuschauen,
deswegen will ich hier auch gar nicht viel drϋber schreiben.
Die letzte Funktion war dann die
eigentliche Hochzeit. Da konnte ich dann aus gesundheitlichen Grϋnden gar nicht
hin...
Nach der Hochzeit sind wir dann
noch zu einem Dorf gefahren, wo der Vater des Brӓutigams ursprϋnglich herkommt.
Das war wirklich interessant, dort wird noch sehr traditionell gelebt. Wir
haben dann dort auf dem Boden sitzend ein traditionelles Essen mit den Hӓnden,
ohne Besteck, gegessen und uns natϋrlich umgeschaut.
Was wir gesehen habe, kann ich gar nicht so
richtig beschreiben, deswegen auch hier wieder Fotos:
Im Anschluss gab es noch ein
kleines Fotoshooting mit dem Fotografen, der auch schon fϋr die Hochzeit und
alle Funktionen davor da war. Das hat super viel Spaẞ gemacht und auch hier
natϋrlich wieder Bilder, wie kӧnnte es auch anders sein: